Simulationsbasierte dynamische Umlegung (SBA)

Bei der simulationsbasierten dynamischen Umlegung (SBA) handelt es sich um ein dynamisches Umlegungsverfahren, in dem zum einen Knotenwiderstände berücksichtigt werden, aber auch die Ausbreitung und Auflösung von Stau über die Zeit abgebildet wird. Sowohl die Nachfrage als auch das Angebot können über die Zeit variiert werden.

Im Gegensatz zu anderen dynamischen Umlegungsverfahren in Visum, erfolgt das Belasten des Netzes mit Nachfrage auf Basis einer Simulation. Dabei werden Einzelfahrzeuge simuliert, die mittels eines einfachen Fahrzeugfolgemodells die ihnen zugewiesenen Wege abfahren. Die verwendeten Algorithmen basieren auf den Arbeiten von M. Mahut (Mahut, M.: A discrete flow model for dynamic network loading, PhD thesis, University of Montreal, Canada, 2001).

Das Umlegungsverfahren ist ein iteratives Verfahren, in dem die Schritte Routensuche, Verteilung der Nachfrage auf die Routen und Simulation durchlaufen werden und das durch das Erreichen eines relativen Gap bzw. der maximalen Anzahl von Iterationen beendet wird.

Für das Verfahren ist ein Aufsetzen auf ein bestehendes Umlegungsergebnis möglich. Voraussetzung ist, dass sich die Ausgleichszeitintervalle und Nachfragesegmente nicht ändern. Allgemein kann ein neues Gleichgewicht bei geänderter Nachfrage und/oder geändertem Netz durch Aufsetzen auf eine bestehende Startlösung schneller erreicht werden. Durch diese Möglichkeit können Anwendungsfälle wie die Wirkung geplanter und ungeplanter Ereignisse modelliert und untersucht werden. Ungeplante Ereignisse lassen sich z.B. ausgehend von einem bestehenden Ergebnis als einmaliges Abfahren bereits gefundener Wege, d.h. ohne neue Wegesuche, unter den geänderten Angebotsbedingungen abbilden. In dieser ersten Iteration des Aufsetzens wird lediglich geprüft, ob bestehende Wege noch erlaubt sind und die Belastungen der vorhandenen Wege werden auf die Nachfrage des jeweiligen Ausgleichszeitintervalls skaliert. Bei geplanten Ereignissen kann davon ausgegangen werden, dass sich wieder ein Gleichgewichtszustand einstellt, d.h. ausgehend vom ursprünglichen Zustand kann durch Aufsetzen so lange iteriert werden, bis unter den neuen Bedingungen wieder ein Gleichgewicht erreicht ist.

Das Verfahren eignet sich für mittelgroße und große Netze, bei denen die Modellierung des Netzes sowie die Definition der Nachfrage für dynamische Anwendungen geeignet sind. Sind Daten zur Knotensteuerung und Knotengeometrie nicht in allen Teilen des Netzes den realen Bedingungen entsprechend definiert, so ist durch geeignete Parametrisierung sicherzustellen, dass die Routensuche und -wahl konsistente Ergebnisse liefert.

Die Fahrzeuge aus der simulationsbasierten dynamischen Umlegung können in einem speziellen Ansichtsfenster visualisiert werden (Visualisierung von Fahrzeugen aus der simulationsbasierten dynamischen Umlegung).

 

Hinweis: Im Verzeichnis C:\Users\Public\Documents\PTV Vision\PTV Visum 2025/Examples finden Sie Anwendungsbeispiele zu diesem Thema. Das Beispiel PrT Assignment SBA veranschaulicht die Anwendung der Methode SBA einschließlich der Beschreibung der Schritte zum Erstellen eines Modells für SBA. Das Beispiel SBA MultiRun beschreibt eine Anwendung im Szenario Management zur Mehrfachausführung von SBA mit unterschiedlichen Zufallszahlen.

Im gleichen Ordner liegt auch das Dokument SBA_BestPraticeGuide in englischer Sprache.